04. April 2023

Entdeckungsreisen: ein spiritueller Blick auf das Unterwegsein

Am letzten Tag des Monats März hatten Pastor Schmalstieg und Professor Winner zur „KulTourZeit am Mittwoch“ in die Liebenburger Schlosskirche eingeladen. Knapp fünfzig Interessierte waren gekommen.

Von Pastor Ulrich Schmalstieg - Im ersten Teil des Vortrags nahm Pastor Schmalstieg auf verschiedene Entdeckungsreisen mit, die hinführten zum spirituellen Blick auf das „Unterwegssein“. Die Entwicklung zum modernen Homos sapiens ist eine Weggeschichte, die den aufrechten Gang voraussetzt. Durch den freien Gebrauch der Hände wird die Jagd auf entfernte Ziele möglich, und so kommt es durch eiweißreichere Ernährung zum Wachstum des Gehirns. Wanderungsbewegungen von Horden und Stämmen folgten klimatischen und geographischen Gegebenheiten. Schließlich kam es zur Sesshaftigkeit und zur Ausbildung von spezifischen Kulturen. Anschließend erinnerte Schmalstieg daran, dass jeder einzelne Mensch den aufrechten Gang erlernen muss .

In der biblischen Überlieferung schält sich eine spirituelle Bedeutung des abstrahierten Wegmotivs heraus. Rückblickend bezeugen die Texte das Geführt werden auf dem Lebens-Weg durch den Schöpfergott. Besonders prägend ist der Exodus aus der Knechtschaft im Ägypterland und die Rettung durch die weglose Wüste bis zum veheißenen Land Israel. Im neuen Testament entwickelt sich die Christologie mit der Grundüberzeugung, dass Jesus von Nazareth selber der Weg sei, auf dem man sicher zu Gott heimkehre.

In einem vierten Abschnitt stellte Schmalstieg Beispiele spiritualisierte Wege vor, die in der Kirchengeschichte entstehen. Vom Kreuzweg bis zu Pilgerwegen ins HL. Land, nach Rom und Santiago de Compostela, über Wallfahrten zu den Reliquien von Heiligen bis zu besonderen Grabgängen auf den Friedhöfen. Abschließend wurde mit dem Labyrinth Schema der Kathedrale von Chartres die Brücke zum künstlerischen Weg Gerd Winners geschlagen.

Gerd Winner gab Auskunft über seine frühesten Anregungen durch den Besuch von Chartres und Reims mit dem Fensterzyklus Marc Chagalls. Gerade diese künstlerische Begegnung von jüdischen Künstlern wie auch Menashe Kadishman mit ihrer Bearbeitung christlicher Motive waren und sind für ihn von großem Interesse. Begleitet von Bildern der Ausstellung „Unterwegssein“ in Bad Gandersheim im vergangenen Jahr und ergänzt mit den fotografischen Notizen der Polaroids aus New York  und andere Londoner Arbeiten unternahm Winner eine ausgiebige Retrospektive auf seine künstlerischen Wegstrecken.

Das aufmerksame Interesse und die positiven Reaktionen im Anschluss an den Doppelvortrag gaben neue Motivation für die Fortsetzung der Reihe im frühen Herbst. Als nächste Unternehmung steht nun die Frühjahrsexkursion am 10. Mai nach Hildesheim mit geführter Besichtigung der Basilika St. Godehard durch Dr. Ch. Scholl auf dem Programm.


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

04. April 2023

Entdeckungsreisen: ein spiritueller Blick auf das Unterwegsein

Am letzten Tag des Monats März hatten Pastor Schmalstieg und Professor Winner zur „KulTourZeit am Mittwoch“ in die Liebenburger Schlosskirche eingeladen. Knapp fünfzig Interessierte waren gekommen.

Von Pastor Ulrich Schmalstieg - Im ersten Teil des Vortrags nahm Pastor Schmalstieg auf verschiedene Entdeckungsreisen mit, die hinführten zum spirituellen Blick auf das „Unterwegssein“. Die Entwicklung zum modernen Homos sapiens ist eine Weggeschichte, die den aufrechten Gang voraussetzt. Durch den freien Gebrauch der Hände wird die Jagd auf entfernte Ziele möglich, und so kommt es durch eiweißreichere Ernährung zum Wachstum des Gehirns. Wanderungsbewegungen von Horden und Stämmen folgten klimatischen und geographischen Gegebenheiten. Schließlich kam es zur Sesshaftigkeit und zur Ausbildung von spezifischen Kulturen. Anschließend erinnerte Schmalstieg daran, dass jeder einzelne Mensch den aufrechten Gang erlernen muss .

In der biblischen Überlieferung schält sich eine spirituelle Bedeutung des abstrahierten Wegmotivs heraus. Rückblickend bezeugen die Texte das Geführt werden auf dem Lebens-Weg durch den Schöpfergott. Besonders prägend ist der Exodus aus der Knechtschaft im Ägypterland und die Rettung durch die weglose Wüste bis zum veheißenen Land Israel. Im neuen Testament entwickelt sich die Christologie mit der Grundüberzeugung, dass Jesus von Nazareth selber der Weg sei, auf dem man sicher zu Gott heimkehre.

In einem vierten Abschnitt stellte Schmalstieg Beispiele spiritualisierte Wege vor, die in der Kirchengeschichte entstehen. Vom Kreuzweg bis zu Pilgerwegen ins HL. Land, nach Rom und Santiago de Compostela, über Wallfahrten zu den Reliquien von Heiligen bis zu besonderen Grabgängen auf den Friedhöfen. Abschließend wurde mit dem Labyrinth Schema der Kathedrale von Chartres die Brücke zum künstlerischen Weg Gerd Winners geschlagen.

Gerd Winner gab Auskunft über seine frühesten Anregungen durch den Besuch von Chartres und Reims mit dem Fensterzyklus Marc Chagalls. Gerade diese künstlerische Begegnung von jüdischen Künstlern wie auch Menashe Kadishman mit ihrer Bearbeitung christlicher Motive waren und sind für ihn von großem Interesse. Begleitet von Bildern der Ausstellung „Unterwegssein“ in Bad Gandersheim im vergangenen Jahr und ergänzt mit den fotografischen Notizen der Polaroids aus New York  und andere Londoner Arbeiten unternahm Winner eine ausgiebige Retrospektive auf seine künstlerischen Wegstrecken.

Das aufmerksame Interesse und die positiven Reaktionen im Anschluss an den Doppelvortrag gaben neue Motivation für die Fortsetzung der Reihe im frühen Herbst. Als nächste Unternehmung steht nun die Frühjahrsexkursion am 10. Mai nach Hildesheim mit geführter Besichtigung der Basilika St. Godehard durch Dr. Ch. Scholl auf dem Programm.


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