05. Dezember 2023

Was würde Johannes der Täufer uns heute mit auf den Weg geben?

Über diese Frage wurde beim Bibelgespräch im Gemeindezentrum St. Jakobi nachgedacht - mit lesenswerten Ergebnissen.

Von Marco Koch - Johannes der Täufer - das eigene Bild von Johannes - standen im Mittelpunkt des Bibelgesprächs am Montagabend im Gemeindezentrum St. Jakobi. Wie könnte er ausgesehen haben? Wie hat er gelebt? Wie ist er dazu gekommen, in die Wüste zu gehen? Ein paar Hinweise dazu finden wir ja in den Evangelien: Sein Vater, Zacharias, war Priester im Jerusalemer Tempel (Lk 1,5). Das lässt darauf schließen, dass auch Johannes ein junger Mann mit guter Bildung war, wohl auch mit einer vorgezeichnete Karriere im Tempel. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist er "ausgestiegen", ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig, war ein "Rufer in der Wüste", der den verkündete, der stärker ist, als er selbst. In der Vorstellung der meisten Teilnehmenden war er äußerlich eher ein wilder Typ mit langem Bart und langen Haaren, nicht so sehr an seinem Äußeren interessiert, halt einer in einem Gewand aus Kamelhaar mit einem derben Gürtel um die Hüften. Aber seine Worte hatten Kraft - möglicherweise weil er sich selbst nicht zur Hauptsache machte.

"Was würde Johannes uns heute mit auf den Weg geben?" - Über diese Frage wurde einzeln nachgedacht. Ergebnis waren eindrückliche Worte, die an manchen Stellen große Gemeinsamkeiten aufweisen; an anderen Stellen wirken "seine" Worte - also die Worte, die wir ihm in den Mund gelegt haben - aber auch ganz unterschiedlich. Auf alle Fälle werden die Teilnehmenden das Evangelium am 2. Advent anders hören als zuvor: Mit einem Bild von Johannes dem Täufer, das von den eigenen Gefühlen und Gedanken, aber auch von den Überlegungen der anderen inspiriert ist.

Wenn Sie Lust haben, dann lesen Sie doch, welche Worte wir Johannes in den Mund gelegt haben:

Hey! Gut, dass du da bist, gut dass du mir zuhörst!
Du hast Interesse. Das ist gut!
Aber ich bin es nicht, auf den du wartest.
Ich kann dir nur einen kleinen Vorgeschmack geben von dem, der kommt.
Du brauchst nicht mehr lange zu warten.
Er wird schon sehr bald kommen.
Bis dahin möchte ich dich stärken.
Ich möchte dir anbieten, dich zu taufen.
Es ist nur ein Ritual, aber vielleicht kannst du jetzt schon spüren, wie nahe er dir ist.
Und nun geh – geh mit dem, was du gehört hast und geh mit dem, was du bei uns erlebt hast.
Gott schütze dich!

Kehrt um!
Lebt bewusst!
Denkt nach!
Überlegt!
Tauscht euch aus!
Hört einander bewusst zu!
Seid respektvoll gegenüber Mensch, Tier und Natur!
Trefft eure Entscheidungen, aber bleibt offen für Neuerungen, für Veränderungen!
Was heute gilt, kann morgen überholt sein, muss nicht mehr richtig sein.

Hat die Menschheit denn gar nichts gelernt?
Die Welt ist kurz vor dem Exitus.
Wir zerstören unsere eigene Lebensgrundlage und anstatt uns darauf zu besinnen, diese dringenden Probleme zu lösen, schlagen sich die Leute die Köpfe ein.
Es herrschen Gier, Korruption und Neid.
Es ist Zeit, endlich an einem Strang zu ziehen und doch hat man das Gefühl, dass Leute für fünf Euro ihre eigene Großmutter verkaufen würden.
Jeder will immer mehr und in der Zeit der Besinnung rennen alle immer schneller anstatt inne zu halten.

Mach mal stopp!
Geh mal raus aus dem Alltag!
Sieh mal darauf, was du tust!
Hält das einer Prüfung stand?
Sei dir dessen bewusst, dass da einer ist, der größer ist, größer als alles.
Achte auf ihn.
Er ist hier!

Geht liebevoll und ehrlich miteinander um.
Achtet auf die Kinder und alten Menschen.
Helft euch gegenseitig.
Achtet auf die Tiere und die Natur.
Seid friedlich und verzeiht euch.
Nehmt euch Zeit für Stille und Gebet.
Wenn ihr zu viel habt, teilt es mit den anderen.
Helft den Armen und Kranken.
Bringt Freude zu den Menschen.
Lasst euch nicht von unnützen Dingen ablenken.
Geht auch liebevoll mit euch selbst um.
Sprecht miteinander und lasst das Handy in der Tasche.

Halte an!
Schau auf das, was wirklich wichtig ist!
Suche nach dem, was wirklich wichtig ist!
Was ist wichtig?
Fang immer wieder neu an!
„Kehrt um!“
Suche deinen Weg zum Frieden!
Suche deinen Herrn!
Es ist nicht viel, was du zum wahren Leben brauchst!
Schau nicht auf das Äußere eines Menschen!
Schätze ihn und das, was und wie er ist und lebt!
Setze dich ein für das Leben und für den Frieden!
Es lohnt sich.

Mach’s anders!
Mach’s neu!
Denn er – der Sohn Gottes – will zu dir kommen.
Schaff Platz für ihn in deinem Herzen.
Schaff Platz für ihn in deinem Leben.
Räum auf!
Öffne dein Herz für ihn …
… und mach dich auf den Weg.
Geh im entgegen.
Dann werdet ihr euch begegnen und du kannst seine Liebe spüren.
Denn dafür ist ja jetzt Platz in deinem Herzen.

Und? Ist einer davon "Ihr" Johannes? Oder ist der noch ganz anders?
Wenn Sie Lust haben, schreiben Sie uns doch Ihre Gedanken an redaktion@katholische-kirche-nordharz.de

Bild: Mosaik Johannes’ des Täufers mit der Inschrift Ό άγιος Ιω[άννης] ό Πρόδρομος („der heilige Johannes der Vorläufer“) in der Hagia Sophia in Istanbul, 12. Jhd. (Auschnitt)

Bildrechte: Das in diesem Bild gezeigte Kunstwerk und seine Reproduktion sind weltweit gemeinfrei. Die Wiedergabe ist Teil einer Sammlung von Reproduktionen von The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH.


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05. Dezember 2023

Was würde Johannes der Täufer uns heute mit auf den Weg geben?

Über diese Frage wurde beim Bibelgespräch im Gemeindezentrum St. Jakobi nachgedacht - mit lesenswerten Ergebnissen.

Von Marco Koch - Johannes der Täufer - das eigene Bild von Johannes - standen im Mittelpunkt des Bibelgesprächs am Montagabend im Gemeindezentrum St. Jakobi. Wie könnte er ausgesehen haben? Wie hat er gelebt? Wie ist er dazu gekommen, in die Wüste zu gehen? Ein paar Hinweise dazu finden wir ja in den Evangelien: Sein Vater, Zacharias, war Priester im Jerusalemer Tempel (Lk 1,5). Das lässt darauf schließen, dass auch Johannes ein junger Mann mit guter Bildung war, wohl auch mit einer vorgezeichnete Karriere im Tempel. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist er "ausgestiegen", ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig, war ein "Rufer in der Wüste", der den verkündete, der stärker ist, als er selbst. In der Vorstellung der meisten Teilnehmenden war er äußerlich eher ein wilder Typ mit langem Bart und langen Haaren, nicht so sehr an seinem Äußeren interessiert, halt einer in einem Gewand aus Kamelhaar mit einem derben Gürtel um die Hüften. Aber seine Worte hatten Kraft - möglicherweise weil er sich selbst nicht zur Hauptsache machte.

"Was würde Johannes uns heute mit auf den Weg geben?" - Über diese Frage wurde einzeln nachgedacht. Ergebnis waren eindrückliche Worte, die an manchen Stellen große Gemeinsamkeiten aufweisen; an anderen Stellen wirken "seine" Worte - also die Worte, die wir ihm in den Mund gelegt haben - aber auch ganz unterschiedlich. Auf alle Fälle werden die Teilnehmenden das Evangelium am 2. Advent anders hören als zuvor: Mit einem Bild von Johannes dem Täufer, das von den eigenen Gefühlen und Gedanken, aber auch von den Überlegungen der anderen inspiriert ist.

Wenn Sie Lust haben, dann lesen Sie doch, welche Worte wir Johannes in den Mund gelegt haben:

Hey! Gut, dass du da bist, gut dass du mir zuhörst!
Du hast Interesse. Das ist gut!
Aber ich bin es nicht, auf den du wartest.
Ich kann dir nur einen kleinen Vorgeschmack geben von dem, der kommt.
Du brauchst nicht mehr lange zu warten.
Er wird schon sehr bald kommen.
Bis dahin möchte ich dich stärken.
Ich möchte dir anbieten, dich zu taufen.
Es ist nur ein Ritual, aber vielleicht kannst du jetzt schon spüren, wie nahe er dir ist.
Und nun geh – geh mit dem, was du gehört hast und geh mit dem, was du bei uns erlebt hast.
Gott schütze dich!

Kehrt um!
Lebt bewusst!
Denkt nach!
Überlegt!
Tauscht euch aus!
Hört einander bewusst zu!
Seid respektvoll gegenüber Mensch, Tier und Natur!
Trefft eure Entscheidungen, aber bleibt offen für Neuerungen, für Veränderungen!
Was heute gilt, kann morgen überholt sein, muss nicht mehr richtig sein.

Hat die Menschheit denn gar nichts gelernt?
Die Welt ist kurz vor dem Exitus.
Wir zerstören unsere eigene Lebensgrundlage und anstatt uns darauf zu besinnen, diese dringenden Probleme zu lösen, schlagen sich die Leute die Köpfe ein.
Es herrschen Gier, Korruption und Neid.
Es ist Zeit, endlich an einem Strang zu ziehen und doch hat man das Gefühl, dass Leute für fünf Euro ihre eigene Großmutter verkaufen würden.
Jeder will immer mehr und in der Zeit der Besinnung rennen alle immer schneller anstatt inne zu halten.

Mach mal stopp!
Geh mal raus aus dem Alltag!
Sieh mal darauf, was du tust!
Hält das einer Prüfung stand?
Sei dir dessen bewusst, dass da einer ist, der größer ist, größer als alles.
Achte auf ihn.
Er ist hier!

Geht liebevoll und ehrlich miteinander um.
Achtet auf die Kinder und alten Menschen.
Helft euch gegenseitig.
Achtet auf die Tiere und die Natur.
Seid friedlich und verzeiht euch.
Nehmt euch Zeit für Stille und Gebet.
Wenn ihr zu viel habt, teilt es mit den anderen.
Helft den Armen und Kranken.
Bringt Freude zu den Menschen.
Lasst euch nicht von unnützen Dingen ablenken.
Geht auch liebevoll mit euch selbst um.
Sprecht miteinander und lasst das Handy in der Tasche.

Halte an!
Schau auf das, was wirklich wichtig ist!
Suche nach dem, was wirklich wichtig ist!
Was ist wichtig?
Fang immer wieder neu an!
„Kehrt um!“
Suche deinen Weg zum Frieden!
Suche deinen Herrn!
Es ist nicht viel, was du zum wahren Leben brauchst!
Schau nicht auf das Äußere eines Menschen!
Schätze ihn und das, was und wie er ist und lebt!
Setze dich ein für das Leben und für den Frieden!
Es lohnt sich.

Mach’s anders!
Mach’s neu!
Denn er – der Sohn Gottes – will zu dir kommen.
Schaff Platz für ihn in deinem Herzen.
Schaff Platz für ihn in deinem Leben.
Räum auf!
Öffne dein Herz für ihn …
… und mach dich auf den Weg.
Geh im entgegen.
Dann werdet ihr euch begegnen und du kannst seine Liebe spüren.
Denn dafür ist ja jetzt Platz in deinem Herzen.

Und? Ist einer davon "Ihr" Johannes? Oder ist der noch ganz anders?
Wenn Sie Lust haben, schreiben Sie uns doch Ihre Gedanken an redaktion@katholische-kirche-nordharz.de

Bild: Mosaik Johannes’ des Täufers mit der Inschrift Ό άγιος Ιω[άννης] ό Πρόδρομος („der heilige Johannes der Vorläufer“) in der Hagia Sophia in Istanbul, 12. Jhd. (Auschnitt)

Bildrechte: Das in diesem Bild gezeigte Kunstwerk und seine Reproduktion sind weltweit gemeinfrei. Die Wiedergabe ist Teil einer Sammlung von Reproduktionen von The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH.


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