Alltag: Prüft alles und behaltet das Gute

Von Matthias Schulte - Im Jahr 2014, dem Seh-Jahr in der Katholischen Kirche Nordharz, fand die erste Blues- und Betstunde statt. In Schladen hatte sich Matthias Schulte aufgemacht, in einem neuen Format der liturgischen Feier, der Musik neben dem Wort ein besonders Gewicht zu geben. Und das mit einer Musik, die ihm und seinen Mitspielern und Mitspielerin Spaß macht – ein bisschen Pop und ein bisschen Jazz. Am Buß- und Bettag 2014 (der Name dieser Feierstunde ist also nicht ganz zufällig) konnte die erste Blues- und Betstunde gefeiert werden.
Seitdem sind viele Feiern ins Land gegangen. Regelmäßig am Buß- und Bettag und einmal in der Fastenzeit wird gefeiert. Einige Male musste die Stunde aus verschiedenen Gründen ausfallen. Aber sie wurde immer wieder aufgenommen und freut sich einerseits einer festen „Fan“-Gemeinde und andererseits auch immer wieder über neue Besucher und Besucherinnen.
In der letzten Stunde am 26. März ging es um das Thema „Alltag“. Darum, wie wir in den Alltag gehen, was uns antreibt, was uns die Richtung im Alltag gibt. Und da war dann auch die Jahreslosung in diesem Jahr nicht weit, die für den Alltag Richtschnur sein kann: „Prüft alles und behaltet das Gute“. Diese Losung stammt aus dem Brief an die Thessalonicher. Und so war auch ein Hinweis von Paulus als Mitverfasser dieses Briefes nicht weit, den er im Brief an die Römer als „geistigen Gottesdienst“ formulierte: Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!
Das Gute zu erkennen ist eine Sache, es zu tun, eine ganz andere Herausforderung. So fragte auch das Lied: „Warum denn bauen wir nicht Brücken zueinander“. Am Ende geht es darum, die Momente im Leben, im Alltag, zu erkennen, in denen wir der Spur Jesu folgen können: „Komm, sei bereit“, so wie der barmherzige Samariter, der den Hilfebedürftigen sieht und an ihm „christlich“ handelt. Und wenn es einmal schwer wird, und das wird es bestimmt, gibt es den unendlichen Trost: „Gott hört dein Gebet“. So endete dann diese Blues- und Betstunde aus dem Alltag auch mit diesem Lied. Aber nicht ohne den schon traditionellen Schlussblues, dem Church Blues.
Diese Blues- und Betstunde eröffnete eine neue Serie von Konzerten und Veranstaltungen, deren monetärer Überschuss der Orgelsanierung zugutekommen soll. Das aufgestellte Körbchen füllte sich langsam und ersten gut 300 Euro konnten zurückgelegt werden. Ein Orgelkonzert mit der Konzertorganistin Ann-Helena Schlüter folgte am 29. März und am 10. Mai wird das „Trio Cawerla“ mit Liedern über Gott und die Welt zu Gast sein. Seien Sie doch dabei!
Am Ende trafen sich alle, um einen Moment bei einem Glas zusammenzustehen und Gemeinschaft zu erleben. Diese Stunde lädt dazu ein, dabei zu sein. Also: Am Buß- und Bettag, 19. November, ist es wieder soweit – die 21. Blues- und Betstunde in der St.-Marien-Kirche in Schladen.