16. September 2023

"Am Ende will ich meinen Respekt"

Die Worte von Basketball-Weltmeister Dennis Schröder haben Gemeindereferent Marco Koch nachdenklich gemacht. In seinem Wort zum Sonntag schreibt er darüber.

Am letzten Sonntag ist die deutsche Basketball-Nationalmannschaft Weltmeister geworden. Unglaublich. Eine großartige Leistung. Man könnte meinen, die Spieler sind am Ziel all ihrer Anstrengungen angekommen und haben alles erreicht. So klingt es zunächst auch bei der Pressekonferenz nach dem Finale: Ungläubiges Staunen über die eigene Leistung, Komplimente an die Mannschaftskollegen, Dank an die Unterstützer, aber dann …

Dann bricht es aus Dennis Schröder, dem Weltmeister-Kapitän und wertvollsten Spieler des Turniers, heraus: „Im Endeffekt habe ich sehr viel gearbeitet. Wir sind als Team über die Jahre zusammengewachsen. Wir haben geschafft, was noch keiner geschafft hat. Am Ende will ich meinen Respekt, der Trainer will seinen Respekt, und meine Teamkollegen wollen auch ihren Respekt.“ (sid)

Im Moment des größten Erfolgs wird deutlich, was er sich trotz des sensationellen Erfolgs eigentlich wünscht: den Respekt der Menschen. Wie er davon spricht, hört es sich an, als könne man sich Respekt durch großartige Leistungen erarbeiten. Und ganz sicher verdient die Leistung der Spieler und des Teams dahinter Anerkennung und Wertschätzung, aber als Menschen sind sie weit mehr als die Summe ihrer Leistungen, sind sie weit mehr als alles, was sie jemals gewonnen oder verloren haben.

Wie die Basketballer, ist auch jede und jeder von uns mehr als das, was wir geleistet oder nicht geleistet haben. Gott hat uns als sein Bild geschaffen, ihm ähnlich. Er hat uns Leben eingehaucht. Ohne Vorbedingungen schenkt er uns Ansehen und unantastbare Würde. Und Gott geht noch weiter: Er schenkt uns auch seine Liebe. Er sieht in jeder und jedem von uns das Wertvolle, Lebendige, Hoffnungsvolle, das in uns verborgene Potential.

Diese Perspektive kann ich auch einnehmen. Fjodor Dostojewski hat es einmal so formuliert: „Einen Menschen lieben heißt: ihn so sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“ Wenn mir das gelingt, dann werde ich den Nächsten lieben und respektieren wie mich selbst – nicht, weil er es sich erarbeitet hat, sondern weil ich in ihm das Wertvolle, Lebendige, Hoffnungsvolle, das in ihm verborgene Potential entdecken möchte.

Versuchen wir doch, nicht zuerst die Fehler, sondern die Möglichkeiten zu sehen, die in den Anderen stecken. Trauen wir uns gegenseitig zu, Gutes füreinander zu wollen. Begegnen wir uns mit Respekt und gegenseitiger Liebe, weil wir Gottes Bild sind, ihm ähnlich.

Ob es das ist, was Dennis Schröder sich wünscht?

Marco Koch, Gemeindereferent in der Katholischen Kirche Nordharz


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

16. September 2023

"Am Ende will ich meinen Respekt"

Die Worte von Basketball-Weltmeister Dennis Schröder haben Gemeindereferent Marco Koch nachdenklich gemacht. In seinem Wort zum Sonntag schreibt er darüber.

Am letzten Sonntag ist die deutsche Basketball-Nationalmannschaft Weltmeister geworden. Unglaublich. Eine großartige Leistung. Man könnte meinen, die Spieler sind am Ziel all ihrer Anstrengungen angekommen und haben alles erreicht. So klingt es zunächst auch bei der Pressekonferenz nach dem Finale: Ungläubiges Staunen über die eigene Leistung, Komplimente an die Mannschaftskollegen, Dank an die Unterstützer, aber dann …

Dann bricht es aus Dennis Schröder, dem Weltmeister-Kapitän und wertvollsten Spieler des Turniers, heraus: „Im Endeffekt habe ich sehr viel gearbeitet. Wir sind als Team über die Jahre zusammengewachsen. Wir haben geschafft, was noch keiner geschafft hat. Am Ende will ich meinen Respekt, der Trainer will seinen Respekt, und meine Teamkollegen wollen auch ihren Respekt.“ (sid)

Im Moment des größten Erfolgs wird deutlich, was er sich trotz des sensationellen Erfolgs eigentlich wünscht: den Respekt der Menschen. Wie er davon spricht, hört es sich an, als könne man sich Respekt durch großartige Leistungen erarbeiten. Und ganz sicher verdient die Leistung der Spieler und des Teams dahinter Anerkennung und Wertschätzung, aber als Menschen sind sie weit mehr als die Summe ihrer Leistungen, sind sie weit mehr als alles, was sie jemals gewonnen oder verloren haben.

Wie die Basketballer, ist auch jede und jeder von uns mehr als das, was wir geleistet oder nicht geleistet haben. Gott hat uns als sein Bild geschaffen, ihm ähnlich. Er hat uns Leben eingehaucht. Ohne Vorbedingungen schenkt er uns Ansehen und unantastbare Würde. Und Gott geht noch weiter: Er schenkt uns auch seine Liebe. Er sieht in jeder und jedem von uns das Wertvolle, Lebendige, Hoffnungsvolle, das in uns verborgene Potential.

Diese Perspektive kann ich auch einnehmen. Fjodor Dostojewski hat es einmal so formuliert: „Einen Menschen lieben heißt: ihn so sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“ Wenn mir das gelingt, dann werde ich den Nächsten lieben und respektieren wie mich selbst – nicht, weil er es sich erarbeitet hat, sondern weil ich in ihm das Wertvolle, Lebendige, Hoffnungsvolle, das in ihm verborgene Potential entdecken möchte.

Versuchen wir doch, nicht zuerst die Fehler, sondern die Möglichkeiten zu sehen, die in den Anderen stecken. Trauen wir uns gegenseitig zu, Gutes füreinander zu wollen. Begegnen wir uns mit Respekt und gegenseitiger Liebe, weil wir Gottes Bild sind, ihm ähnlich.

Ob es das ist, was Dennis Schröder sich wünscht?

Marco Koch, Gemeindereferent in der Katholischen Kirche Nordharz


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke