Der Herrgott möge seinen Segen allzeit dem Kindergarten geben
Von Helmut Hohaus - „Eine wichtige Hürde ist genommen, der Rohbau steht. Hoffen wir, dass es zügig so weiter geht. Das Glück darf nun ins Haus, die Sorgen schicken wir fort, nicht aber die fleißigen Handwerker, die in kürzester Zeit den Rohbau erstellt haben“, so Bernhard Düsing, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes (KV) der katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen in Bad Harzburg. Zukünftig hat man hier die Möglichkeit, von Kleinkind bis zum Schulkind in dem Gebäude in der Dorfmitte zu betreuen. Düsing lobte die Kinder und Erzieherinnen, die nicht nur den täglichen Baulärm ertragen müssen, sondern sich auch aktiv eingebracht haben.
Neben dem Team um KiTa-Leiterin Simone Härtel und den Kindern, die den Richtschmuck hergestellt hatten, konnte Bernhard Düsing eine Reihe von Gästen und Beteiligten begrüßen: die Oberbürgermeisterin der Stadt Goslar, Urte Schwerdtner, war ebenso zum Richtfest gekommen, wie die Fachdienstleiterin Kindertagesstätten, Linda Loske, der Ortsbeauftragte Klaus-Ulrich Bock, die Ratsmitglieder Michael Deike und Hans-Joachim Michaelis, Mitglieder des Kirchenvorstandes, Pfarrer Thomas Mogge, Vertreter des bischöflichen Generalvikariats aus Hildesheim, die Architektengruppe „Die Planschmiede 2KS“ aus Hankensbüttel sowie die Handwerker.
Den Zimmerspruch sprach Marvin Bremer, Chef der Firma Holzbau Meinholz aus Bad Harzburg: „Es ist bestimmt in Dorf und Stadt, ein Glück fürs Volk, wenn's Nachwuchs hat, denn ohne diesen stirbt das Haus mit der Familienzukunft aus. Der Herrgott möge seinen Segen allzeit dem Kindergarten geben und schenkt allen Kindern drin, stets einen guten, frohen Sinn. Das dies in Erfüllung geht, hebe ich mein Glas in die Höh und trink es aus, zum Wohl allfort, hier auf diesen Kinderhort. Trinkt das Glas leer und werft es zu Scherben.“ Und das taten Simone Härtel Bernhard Düsing und Marvin Bremer dann auch. Anschließend schlugen alle drei symbolisch die letzen Nägel ein.
Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner sagte, dass sich Rat und Verwaltung immer einig sind, wenn es um die Investitionen für Kinder geht. Die Krippe wird nach dem Einzug in den Neubau viel Platz haben. Mit einem lauten „Ja“ antworteten die Kinder auf die Frage, ob sie sich über den Anbau freuen.
Pfarrer Thomas Mogge dankte Bernhard Düsing dafür, dass er viel Herzblut in den Neubau der Krippe gesteckt hat. Er dankte Gott dafür, dass nun das Richtfest gefeiert werden konnte und segnete den Anbau und alle Anwesenden mit Weihwasser.
Musikalisch wurde das Richtfest auf der Gitarre durch Corinna Kuschel von der Musikschule Goslar und durch die Kinder mit den Liedern „Wir feiern heut ein Fest“ und „Wer will fleißige Handwerker sehen“ begleitet. Anschließend wartete auf die Kinder als Überraschung und Dankeschön ein Eis. Den Kindergarten St. Josef besuchen 43 Kinder, aufgeteilt in drei Gruppen und 11 Hortkinder.
Wie es zum Anbau kam
Der Werdegang für den Anbau liegt schon aus dem Jahr 2019 zurück. Der Trägerverein der „Krippe in Wiedelah e. V.“, hatte die Absicht sich aufzulösen und bat den Kirchenvorstand Liebfrauen als Träger der KiTa St. Josef, zwei Gruppen zu übernehmen. Dieser erklärte sich bereit, wenn die erforderlichen Räumlichkeiten auf dem Gelände als Anbau an die KiTa geschaffen wird. Am 27. Juli 2020 wurden 25.000 Euro für Architektenleistungen von der Stadt Goslar bereit gestellt. Am 28. September 2020 wurde der Vertrag mit der Planung geschlossen. Es soll ein Gruppenraum für 15 Kinder, Schlafraum, Nebenraum, Multifunktionsraum, Sanitärraum mit Wickelkommode und Dusche, behindertengerechtes WC, Küche und Nebenraum für den Hort entstehen.
Am 18. Februar 2021 erklärte der KV die Übernahme der Trägerschaft einer Krippen-Gruppe. Als Bevollmächtigter des KV für die Durchführung der Baumaßnahmen wurde Bernhard Düsing bestimmt, Am 3. Mai 2022 beschloss der Rat der Stadt Goslar, die KiTa mit 1.741.400 Euro zu bezuschussen. Während der Sitzung des Stadtrates in Goslar am 5. Juli 2023, musste auf Grund von allgemeinen Preissteigerungen der Zuschuss auf 2.132.800.00 Euro erhöht werden.
Der gesamte Neubau wird in Holzbauweise als Flachbau errichtet. Im April 2025 soll die Fertigstellung des Neubaus beendet sein. Dann beginnen Umbauarbeiten im alten Bestand, die voraussichtlich im Juni/Juli beendet sind.