Und für dich und für mich ist der Tisch gedeckt

Von Marco Koch - Große Augen machten die Eltern der Kommunionkinder, als sie nach dem gemeinsamen Gottesdienst in den Saal des Bischof-Rese-Hauses kamen: Vier festlich gedeckte Tafeln erwarteten sie dort. Geschmückt und gestaltet hatten sie die Kinder, während die Eltern die Kirche erkundeten und über das Feiern sprachen. Auch die Kinder hatten sich mit diesem Thema beschäftigt und überlegt, welche Feste sie schon erlebt und mitgefeiert haben. Auch im Gottesdienste ging es um das Feiern; passenderweise war die Erzählung von der Hochzeit zu Kana das Evangelium vom Sonntag. Und so konnten die Kinder gleich einen zweiten Tisch decken, den Altar. Wobei sie allerdings der Meinung waren, dass die Festtafel im Bischof-Rese-Haus doch schöner wäre.
Diese wurden dann auch genutzt: Dicht gedrängt saßen Eltern und Kinder an den Tischen und ließen sich das Mitbring-Buffet schmecken, zu dem jede Familie etwas Leckeres beigetragen hatte. Nach dem Mittagessen durften die Eltern sich verabschieden und nur die Kinder blieben mit dem Vorbereitungsteam zusammen. Um dem Bewegungsdrang nachzukommen, wurde zunächst gespielt: Die Reise nach Jerusalem, bei der immer dann, wenn die Musik stoppt, Stühle weggenommen werden und diejenigen ausscheiden, die keinen Platz mehr finden - also normalerweise. Auf der Reise der Kommunionkinder lief es allerdings anders: Zwar wurden es auch hier immer weniger Stühle, aber trotzdem sollten alle einen Platz finden, egal ob im Stehen oder im Sitzen. Teilweise wurde hoch gestapelt. "Wir müssen zusammenhalten und uns unterstützen.", rief ein Kind und hatte damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn genau darum ging es.
Zum Abschluss des Nachmittags standen noch drei Workshops auf dem Plan, bei denen es um mögliche Antworten auf die Frage, wo und wie wir Gott, den Nicht-Sichtbaren und doch Spürbaren, erleben oder spüren können, ging. Gott in der Schöpfung zu entdecken, ist eine Möglichkeit, ihn im Miteinander zu erleben, eine weitere und auch das Gespräch mit ihm, wie mit einem guten Freund, kann Gott erfahrbar machen. Zu jedem Thema gab es ein kreatives Angebot: Haferkörner in einen Blumentopf planzen, mit dem "Strippenzieher" gemeinsam schreiben und einen Gebetswürfel basteln.
Communio - die Gemeinschaft miteinander und mit Gott - war an diesem ersten Familiensonntag von Anfang bis Ende spürbar. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich alle auf das nächste Treffen freuen, bei dem es richtig etwas zu feiern gibt: die Erstkommunion.