Glauben an Gott

Das Glauben an Gott – eingeteilt in acht Gruppen von Menschen

Der Glaube an den Gott Jesu Christi angesichts der geistigen Umbrüche und Zweifel zeigt sich in vielerlei Gestalt und ist lebendig wie das Leben selbst. Dass Menschen an Jesus Christus glauben, kann unterschiedlichste Gründe haben. Man könnte sie in acht verschiedene Gruppen einteilen, wobei diese in der Regel nicht in Reinkultur, sondern in einer gewissen "Gemengelage" anzutreffen sind.

  • In der ersten Gruppierung glaubt man, weil man in einer bestimmten Religion groß geworden und getauft worden ist - eben "weil es so ist". Dabei wird der Glaube als etwas familiär Übernommenes, etwas Mitbekommenes angesehen, das man beibehält wie ein gutes Erbstück. Er ist wie ein altes Klavier, auf dem die Großmutter noch gespielt hat, auf dem man aber selbst nicht mehr spielt. Vielleicht aus Pietätsgründen oder auch weil es sich um ein wertvolles antikes Stück handelt, weist man ihm noch einen Platz in der Wohnzimmerecke zu.
    Dieses Motiv ist bei Vielen festzustellen. Man hinterfragt nicht viel, nimmt den erhaltenen Glauben als etwas Gegebenes hin. Man lässt insoweit alles beim Alten. Es ist so etwas wie ein Stück Familienkultur.
  • In der zweiten Gruppe glaubt man einfach den historischen Überlieferungen, ohne sie viel zu hinterfragen. Man verlässt sich auf die Menschen, die die Evangelien niedergeschrieben, die vielen, die den Glauben bisher gelebt und weitergegeben haben, und besonders auch auf die, welche einen selbst den Glauben gelehrt haben.
    Diese Einstellung findet man bei vielen treuen Kirchgängern.
  • Die dritte Gruppe glaubt zwar auch den historischen Überlieferungen, aber nur nach eigenen kritischen Nachprüfungen und Überlegungen.
    Diese Form des Glaubens kommt für einen ganz begrenzten Personenkreis infrage, der über grundlegende geschichtliche und aufgrund von Büchern, Lexika und anderen Medien überprüfbare Kenntnisse verfügt. Diese Menschen können sich von Grund auf mit der Materie befassen.
  • Eine vierte Gruppe wiederum glaubt zwar auch deshalb, weil man in seiner Religion groß geworden ist und den Glauben von seinen Eltern oder Erziehern mitbekommen hat. Man macht sich jedoch über seine Inhalte, seine Richtigkeit und Gültig­keit ernsthaft Gedanken.
    Diese Einstellung findet man bei vielen modernen treuen Kirchgängern, vor allem auch bei Jugendlichen, die in ihrer religiösen Innerlichkeit kirchlich orientiert sind.
  • In einer fünften Gruppe glaubt man, weil man Menschen begegnet ist, die glaubwürdig Vorbilder und Garanten des Glaubens sind. Dazu gehören auch solche, die aus an­deren, begrifflich gar nicht so leicht zu fassenden Gründen den eigenen Glauben innerlich lebendig gemacht und bestätigt oder den Glauben erst als solchen erschlossen und zugänglich gemacht haben.
    Dieser Weg zu einem überzeugten Glauben kann sich grundsätzlich jedem eröffnen.
  • Eine sechste Gruppe glaubt aufgrund logischen Nachdenkens und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse.
    Dieser Grund ist bei einem begrenzten Personenkreis anzutreffen, der sich geistig mit der Materie näher befasst. Dabei wird man sich mit der Frage nach der Existenz eines Gottes - auch eines persönlichen Gottes - viel leichter tun als mit dem Chris­tentum, insbesondere mit der Person Christi.
  • Eine siebte Gruppe glaubt im Grunde erst dann, wenn man aus dem Glauben heraus lebt, sich ihm hingibt, sich ihm bedingungslos anvertraut, in ihm aufgeht. Der Glaube beweist sich in der Ausübung, ja im alltäglichen Durchhalten. Er offen­bart sich in einem gläubigen Leben.
    Dies ist sicher die urkräftigste, edelste Form des Glaubens. Sie erfordert den ganzen Menschen, nicht nur seinen Verstand, sondern Herz und Seele, Mut, Risikobereitschaft, Überwindung, kurzum: Eine unbegrenzte persönliche Hingabe. Dieser Weg steht allen offen. Er ist aber der schwerste, weil er volles Lebensrisiko bedeutet, weil er nahezu blindes Vertrauen und vielfachen Verzicht erfordert. Zudem kann diese Haltung den Gläubigen erhöhtem Misstrauen und verdeckter oder gar offener Verächt­lichmachung aussetzen. Dieser Weg ist auch deshalb der schwerste, weil er neben sich nichts anderes duldet.
  • In der achten Gruppe glaubt man aus Gnade, weil einem das Göttliche einfach im Leben begegnet ist, weil es einen "überkommen" hat.
    Auch diese Form des Glaubens kann bei allen Menschen anzutreffen sein. Er erfordert kein besonderes Wissen, kein eigenes Dazutun, keine eigenen Denkanstrengungen und auch keine schwerwiegenden Überwindungen. Die Glaubensgewissheit wird als Geschenk erlebt. Es ist dies ein Er­lebnis- und Glücksgefühl, das den Gläubigen wie einen Sternschnuppen-Effekt ergreift, wie es biblisch zum Beispiel bei den Emmaus-Jüngern der Fall war.

in: CIG 19/2011 von Dr. jur. Alfred Stümper, war Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg

Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

Glauben an Gott

Das Glauben an Gott – eingeteilt in acht Gruppen von Menschen

Der Glaube an den Gott Jesu Christi angesichts der geistigen Umbrüche und Zweifel zeigt sich in vielerlei Gestalt und ist lebendig wie das Leben selbst. Dass Menschen an Jesus Christus glauben, kann unterschiedlichste Gründe haben. Man könnte sie in acht verschiedene Gruppen einteilen, wobei diese in der Regel nicht in Reinkultur, sondern in einer gewissen "Gemengelage" anzutreffen sind.

  • In der ersten Gruppierung glaubt man, weil man in einer bestimmten Religion groß geworden und getauft worden ist - eben "weil es so ist". Dabei wird der Glaube als etwas familiär Übernommenes, etwas Mitbekommenes angesehen, das man beibehält wie ein gutes Erbstück. Er ist wie ein altes Klavier, auf dem die Großmutter noch gespielt hat, auf dem man aber selbst nicht mehr spielt. Vielleicht aus Pietätsgründen oder auch weil es sich um ein wertvolles antikes Stück handelt, weist man ihm noch einen Platz in der Wohnzimmerecke zu.
    Dieses Motiv ist bei Vielen festzustellen. Man hinterfragt nicht viel, nimmt den erhaltenen Glauben als etwas Gegebenes hin. Man lässt insoweit alles beim Alten. Es ist so etwas wie ein Stück Familienkultur.
  • In der zweiten Gruppe glaubt man einfach den historischen Überlieferungen, ohne sie viel zu hinterfragen. Man verlässt sich auf die Menschen, die die Evangelien niedergeschrieben, die vielen, die den Glauben bisher gelebt und weitergegeben haben, und besonders auch auf die, welche einen selbst den Glauben gelehrt haben.
    Diese Einstellung findet man bei vielen treuen Kirchgängern.
  • Die dritte Gruppe glaubt zwar auch den historischen Überlieferungen, aber nur nach eigenen kritischen Nachprüfungen und Überlegungen.
    Diese Form des Glaubens kommt für einen ganz begrenzten Personenkreis infrage, der über grundlegende geschichtliche und aufgrund von Büchern, Lexika und anderen Medien überprüfbare Kenntnisse verfügt. Diese Menschen können sich von Grund auf mit der Materie befassen.
  • Eine vierte Gruppe wiederum glaubt zwar auch deshalb, weil man in seiner Religion groß geworden ist und den Glauben von seinen Eltern oder Erziehern mitbekommen hat. Man macht sich jedoch über seine Inhalte, seine Richtigkeit und Gültig­keit ernsthaft Gedanken.
    Diese Einstellung findet man bei vielen modernen treuen Kirchgängern, vor allem auch bei Jugendlichen, die in ihrer religiösen Innerlichkeit kirchlich orientiert sind.
  • In einer fünften Gruppe glaubt man, weil man Menschen begegnet ist, die glaubwürdig Vorbilder und Garanten des Glaubens sind. Dazu gehören auch solche, die aus an­deren, begrifflich gar nicht so leicht zu fassenden Gründen den eigenen Glauben innerlich lebendig gemacht und bestätigt oder den Glauben erst als solchen erschlossen und zugänglich gemacht haben.
    Dieser Weg zu einem überzeugten Glauben kann sich grundsätzlich jedem eröffnen.
  • Eine sechste Gruppe glaubt aufgrund logischen Nachdenkens und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse.
    Dieser Grund ist bei einem begrenzten Personenkreis anzutreffen, der sich geistig mit der Materie näher befasst. Dabei wird man sich mit der Frage nach der Existenz eines Gottes - auch eines persönlichen Gottes - viel leichter tun als mit dem Chris­tentum, insbesondere mit der Person Christi.
  • Eine siebte Gruppe glaubt im Grunde erst dann, wenn man aus dem Glauben heraus lebt, sich ihm hingibt, sich ihm bedingungslos anvertraut, in ihm aufgeht. Der Glaube beweist sich in der Ausübung, ja im alltäglichen Durchhalten. Er offen­bart sich in einem gläubigen Leben.
    Dies ist sicher die urkräftigste, edelste Form des Glaubens. Sie erfordert den ganzen Menschen, nicht nur seinen Verstand, sondern Herz und Seele, Mut, Risikobereitschaft, Überwindung, kurzum: Eine unbegrenzte persönliche Hingabe. Dieser Weg steht allen offen. Er ist aber der schwerste, weil er volles Lebensrisiko bedeutet, weil er nahezu blindes Vertrauen und vielfachen Verzicht erfordert. Zudem kann diese Haltung den Gläubigen erhöhtem Misstrauen und verdeckter oder gar offener Verächt­lichmachung aussetzen. Dieser Weg ist auch deshalb der schwerste, weil er neben sich nichts anderes duldet.
  • In der achten Gruppe glaubt man aus Gnade, weil einem das Göttliche einfach im Leben begegnet ist, weil es einen "überkommen" hat.
    Auch diese Form des Glaubens kann bei allen Menschen anzutreffen sein. Er erfordert kein besonderes Wissen, kein eigenes Dazutun, keine eigenen Denkanstrengungen und auch keine schwerwiegenden Überwindungen. Die Glaubensgewissheit wird als Geschenk erlebt. Es ist dies ein Er­lebnis- und Glücksgefühl, das den Gläubigen wie einen Sternschnuppen-Effekt ergreift, wie es biblisch zum Beispiel bei den Emmaus-Jüngern der Fall war.

in: CIG 19/2011 von Dr. jur. Alfred Stümper, war Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg

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