Zweites Vatikanisches Konzil (1962-1965)

Öffnet die Fenster, lasst euch auf die "Zeichen der Zeit" ein, hört den Menschen zu und greift ihre Fragen auf!

- Das war und ist der Auftrag, mit dem das II. Vatikanische Konzil frischen Wind in die Kirche bringen wollte. Es war die große Wende der Kirche hin zur modernen Welt. Vor 50 Jahren, am 11. Oktober 1962, wurde das Konzil eröffnet, das vieles von dem möglich gemacht hat, was heute selbstverständlich scheint: der Volksaltar, die Muttersprache im Gottesdienst, die Beteiligung der Glaubenden.

Das Engagement Vieler beruht auf den Aussagen des Konzils; durch die Entwicklungen in der Kirche sind sie aktueller denn je. Als Volk Gottes sind alle Christen beauftragt, aufzubrechen in die Zeit und in die Herzen der Menschen, denn auch heute sind – in der Kirche und in der Welt – noch viele Fenster verschlossen, die es zu öffnen gilt. Das 50-jährige Jubiläum der Konzilseröffnung ist ein guter Anlass, diese Grundlagen zu "verheutigen" und zu beherzigen.

Als Papst Johannes XXIII. am 25. Januar 1959 ein Konzil ankündigte, wusste noch niemand was dabei herauskommen würde. Zwar hatte er das Bild vorgegeben, die Fenster der Kirche zu öffnen, aber es gab natürlich auch Strömungen, die alles beim Alten lassen wollten. Das heute mehr denn je aktuelle Konzil war historisch zum Teil eher mittels Zufall - besser: Gottes Fügung - zu dem geworden, was es bis heute ist.

Ganz traditionell begann das Konzil mit Diskussionen über die Liturgie. So manche Konzilsväter meinten zu Beginn schon zu wissen, was schlussendlich beim Konzil herauskommen sollte. Viele Vorlagen, die schon fertig in der Schublade lagen, wurden aber schließlich von den Konzilsvätern (der Bischofsversammlung aller katholischen Bischöfe der Welt) verworfen oder verändert.

Die Gemeinden bekamen die Veränderungen sehr unterschiedlich mit, je nachdem wie es ihnen möglich war, sich mit ihrem Gemeindepfarrer weiterzubilden. Zuweilen merkten sie nur, dass die Gottesdienste jetzt dem Volk zugewandt gefeiert wurden, was vorher nicht der Fall war, oder aber die Liturgie jetzt in der Landessprache gefeiert wurde. Dahinter steckte aber viel mehr. Im Konzil definierte sich die Kirche neu: Sie verstand sich mehr und mehr als das handelnde Gottesvolk, das hinein in die Welt wirkt und nicht mehr so sehr nur als die Kirche der Geistlichen, die das heilige Messopfer darbringt. Deutlich wurde dies auch am Kirchbau, wo sich das Volk Gottes bewusst um den Altar versammelt.

Die Heilige Schrift wurde neu gehoben und fruchtbar gemacht für die pastorale Arbeit. Der Priester wurde nicht mehr so sehr als Opferpriester definiert sondern als Verkünder des Evangeliums. Die Laien wurden auf ihre Talente für die Welt hin angesprochen und ihre Sendung in die Welt von heute besonders herausgestellt. So wurden z. B. die Kommunikationsmittel durch ein Dokument besonders herausgehoben (was neu war) und "missionarisch Kirche sein" auf neue Weise definiert. Eine Öffnung für nicht-katholische Christen, ob im Osten oder Westen, wurde im Ökumenismusdekret festgeschrieben. Die hervorragende Stellung unserer jüdischen Wurzeln wurde hervorgehoben, aber auch andere nichtchristliche Religionen wurden höchstamtlich gewürdigt.

Das II. Vatikanische Konzil war, so kann man es heute formulieren, ein Konzil in Freiheit und echtem Dialog und gleichzeitig ein Konzil auf der Grundlage des alten und bleibenden Glaubens der katholischen Kirche.

Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

Zweites Vatikanisches Konzil (1962-1965)

Öffnet die Fenster, lasst euch auf die "Zeichen der Zeit" ein, hört den Menschen zu und greift ihre Fragen auf!

- Das war und ist der Auftrag, mit dem das II. Vatikanische Konzil frischen Wind in die Kirche bringen wollte. Es war die große Wende der Kirche hin zur modernen Welt. Vor 50 Jahren, am 11. Oktober 1962, wurde das Konzil eröffnet, das vieles von dem möglich gemacht hat, was heute selbstverständlich scheint: der Volksaltar, die Muttersprache im Gottesdienst, die Beteiligung der Glaubenden.

Das Engagement Vieler beruht auf den Aussagen des Konzils; durch die Entwicklungen in der Kirche sind sie aktueller denn je. Als Volk Gottes sind alle Christen beauftragt, aufzubrechen in die Zeit und in die Herzen der Menschen, denn auch heute sind – in der Kirche und in der Welt – noch viele Fenster verschlossen, die es zu öffnen gilt. Das 50-jährige Jubiläum der Konzilseröffnung ist ein guter Anlass, diese Grundlagen zu "verheutigen" und zu beherzigen.

Als Papst Johannes XXIII. am 25. Januar 1959 ein Konzil ankündigte, wusste noch niemand was dabei herauskommen würde. Zwar hatte er das Bild vorgegeben, die Fenster der Kirche zu öffnen, aber es gab natürlich auch Strömungen, die alles beim Alten lassen wollten. Das heute mehr denn je aktuelle Konzil war historisch zum Teil eher mittels Zufall - besser: Gottes Fügung - zu dem geworden, was es bis heute ist.

Ganz traditionell begann das Konzil mit Diskussionen über die Liturgie. So manche Konzilsväter meinten zu Beginn schon zu wissen, was schlussendlich beim Konzil herauskommen sollte. Viele Vorlagen, die schon fertig in der Schublade lagen, wurden aber schließlich von den Konzilsvätern (der Bischofsversammlung aller katholischen Bischöfe der Welt) verworfen oder verändert.

Die Gemeinden bekamen die Veränderungen sehr unterschiedlich mit, je nachdem wie es ihnen möglich war, sich mit ihrem Gemeindepfarrer weiterzubilden. Zuweilen merkten sie nur, dass die Gottesdienste jetzt dem Volk zugewandt gefeiert wurden, was vorher nicht der Fall war, oder aber die Liturgie jetzt in der Landessprache gefeiert wurde. Dahinter steckte aber viel mehr. Im Konzil definierte sich die Kirche neu: Sie verstand sich mehr und mehr als das handelnde Gottesvolk, das hinein in die Welt wirkt und nicht mehr so sehr nur als die Kirche der Geistlichen, die das heilige Messopfer darbringt. Deutlich wurde dies auch am Kirchbau, wo sich das Volk Gottes bewusst um den Altar versammelt.

Die Heilige Schrift wurde neu gehoben und fruchtbar gemacht für die pastorale Arbeit. Der Priester wurde nicht mehr so sehr als Opferpriester definiert sondern als Verkünder des Evangeliums. Die Laien wurden auf ihre Talente für die Welt hin angesprochen und ihre Sendung in die Welt von heute besonders herausgestellt. So wurden z. B. die Kommunikationsmittel durch ein Dokument besonders herausgehoben (was neu war) und "missionarisch Kirche sein" auf neue Weise definiert. Eine Öffnung für nicht-katholische Christen, ob im Osten oder Westen, wurde im Ökumenismusdekret festgeschrieben. Die hervorragende Stellung unserer jüdischen Wurzeln wurde hervorgehoben, aber auch andere nichtchristliche Religionen wurden höchstamtlich gewürdigt.

Das II. Vatikanische Konzil war, so kann man es heute formulieren, ein Konzil in Freiheit und echtem Dialog und gleichzeitig ein Konzil auf der Grundlage des alten und bleibenden Glaubens der katholischen Kirche.

Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

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